Grundlagenwissen zum Lean Project Management, 1. Teil

Grundlagenwissen zum Lean Project Management, 1. Teil

Lean Factory, Lean Management, Lean Enterprise, Lean Supply Chain: Die englische Vokabel lean für schlank oder mager ist in aller Munde. Dabei ist die Idee, Abläufe schlanker zu gestalten, um so den Aufwand zu reduzieren, die Kosten zu senken und Bürokratie abzubauen, keineswegs neu. Aber wenn das Wörtchen lean ins Spiel kommt, klingt alles eben gleich eine Spur moderner und hipper.

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Grundlagenwissen zum Lean Project Management, 1. Teil

Kein Wunder, dass die angesagte Verschlankung auch vor dem Projektmanagement nicht Halt macht.

Nur: Was bedeutet Lean Project Management? Auf welchen Strategien beruht es? Was sind die Ziele? Und wie hängt es mit dem klassischen Projektmanagement zusammen?

In einer mehrteiligen Beitragsreihe vermitteln wir Grundlagenwissen zum Lean Projekt Management.

Los geht’s dabei mit einer Art Einführung in das Thema:

Eines aber noch vorab:

Im Zusammenhang mit den Lean-Ansätzen werden überwiegend englische Begriffe verwendet. Damit die Artikel keine bloße Aneinanderreihung von Englisch-Vokabeln werden und auch für jemanden verständlich bleiben, der in seinem Unternehmensumfeld nicht ständig mit den Begrifflichkeiten zu tun hat, nutzen wir so oft wie möglich die deutschen Bezeichnungen. Englische Fachausdrücke setzen wir bei Bedarf in Klammern dahinter.

Die Grundidee vom Lean Management

Wenn davon die Rede ist, die ganzen Prozesse schlanker zu machen, schlussfolgert so mancher daraus, dass er sich die oft ungeliebte Planung sparen oder zumindest auf ein Minimum reduzieren kann. Tatsächlich ist aber genau das Gegenteil der Fall.

Denn um festzustellen, was überflüssig ist und weggelassen werden kann, muss mitunter besonders detailliert geplant werden. Etwas lean zu machen, heißt also nicht, wahllos zu kürzen oder den Rotstift dort anzusetzen, wo es einem selbst am besten gefällt.

Vielmehr geht es darum, die richtigen Schwachstellen zu identifizieren und zu beseitigen, um so die Abläufe insgesamt zu optimieren.

Beim Lean Management handelt es sich auch gar nicht um eine Managementmethode im eigentlichen Sinne. Die Bezeichnung steht vielmehr als Oberbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden. Gleichzeitig beschreibt das Lean Management eine Art ganzheitlichen Denkansatz.

Die Grundidee ist, dass mehr Werte durch weniger Verschwendung geschaffen werden sollen. Das Ziel besteht darin, stetig Mehrwerte für den Kunden zu schaffen, die Qualität zu verbessern und dabei unnötigen Aufwand zu vermeiden.

Das Lean Management möchte also erreichen, dass der Kunde bessere und hochwertigere Leistungen bekommt, während auf dem Weg dorthin alle überflüssigen Abläufe gestrichen werden. Damit das klappt, werden sämtliche Abteilungen und Mitarbeiter in das Konzept eingebunden.

Die Ziele vom Lean Project Management

Übertragen auf Projekte, lassen sich aus den Ansätzen vom Lean Management die Projektziele recht schnell definieren.

Diese sind nämlich:

  • die Qualität verbessern

  • Verschwendung vermeiden

  • die Gesamtkosten senken

  • das Projekt pünktlich und unter Einhaltung der Vorgaben beenden

Dabei kombiniert das Lean Project Management Methoden und Instrumente aus dem Lean Management mit Ansätzen aus dem traditionellen Projektmanagement.

Die Verbesserung der Qualität für den Kunden und das Vermeiden von Verschwendungen stehen aber stärker im Mittelpunkt als bei klassischen Ansätzen. Im Prinzip ist das Lean Project Management deshalb ein optimierter Ansatz für das Projektmanagement.

So werden beispielsweise unproduktive Zeiten, etwa für Aufgaben, die mit Blick auf den Projekterfolg keine nennenswerte Bedeutung haben, beseitigt.

Wird dieser Grundgedanke konsequent umgesetzt, besteht das Projekt aus vielen kleinen Einzelpunkten, aus denen sich für den Kunden oder Auftraggeber stetig ein Mehrwert ergibt. Im Idealfall kommt als Nebeneffekt dazu, dass die Ressourcen optimal ausgeschöpft und die Kosten gesenkt werden können.

Dass ein gezieltes Weglassen von unnötigem Ballast zu der gewünschten Verbesserung führt, ist einerseits logisch. Andererseits klingt es zu schön und einfach, um wahr zu sein. In der Praxis gestaltet sich die Umsetzung dann nämlich doch ein ganzes Stück schwieriger.

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Hinzu kommt, dass das Lean Project Management vor allem am Anfang schwer greifbar ist. Denn ein allgemeingültiges Muster, das für Projekte aller Art gilt, gibt es nicht.

Stattdessen existieren verschiedene Ansätze, Methoden, Strategien und Instrumente, die jeweils passend zum konkreten Projekt ausgewählt und angewendet werden müssen.

Die Hauptziele des Lean Managements bestehen also darin, Mehrwerte in höherer Qualität für den Kunden zu schaffen und die Prozesse gleichzeitig schlanker auszugestalten, indem unnötiger Ballast weggelassen wird.

Um diese Ziele zu erreichen, basieren die Gedanken von Lean auf fünf Prinzipien. Diese bestehen darin, die Werte der Kunden zu definieren, den Wertstrom zu identifizieren, einen Fluss in Gang zu setzen, indem Verschwendung vermieden wird, auf die Bedürfnisse der Kunden zu reagieren und stetig nach Perfektion zu streben.

Lean Management einfach erklärt:

Was sich genau hinter diesen Prinzipien verbirgt und wie sie im Unternehmen und speziell bei Projekten umgesetzt werden, schauen wir uns im 2. Teil an.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

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Karsten Peters, - Inhaber einer Medienagentur, Andrea Kumpak, - Projektmanagerin, David Tarmstedt, - Projektleiter und Tarek Mokcic, Consultant Projektmanagement, sowie Ferya & Christian Gülcan, Gründer, Unternehmer und auch Inhaber von 2 Medien- & Marketing-Agenturen mit fortlaufender Projektleitung intern & extern (Kunden), Redakteure und Betreiber dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Projektarbeiten, Berufen, Planungen, Projektmanagement, Weiterbildung und Entwicklung.

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