Projekt „Smart Home“ – Infos und Tipps, Teil II

Projekt „Smart Home“ – Infos und Tipps, Teil II

Standard-Elektroinstallationen und herkömmliche Elektrogeräte waren gestern. Heute entscheiden sich immer mehr für Lösungen, die ihr Haus in ein sogenanntes Smart Home verwandeln. Dabei geht es aber keineswegs nur um technische Spielereien.

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Moderne, intelligent vernetzte Technik soll einerseits den Wohnkomfort erhöhen und andererseits die Energieeffizienz und damit die Wirtschaftlichkeit verbessern. Im ersten Teil dieses Beitrags haben wir erklärt, was ein Smart Home überhaupt ist, wie es funktioniert, welche Systeme es gibt und mit welchen Kosten gerechnet werden sollte.

Hier folgt nun Teil II mit Infos und Tipps rund um das Projekt “Smart Home”:

Ist ein kabelgebundenes System oder ein Funksystem die bessere Wahl?

Ein kabelgebundenes System kommt eigentlich nur in einem Neubau oder im Rahmen größerer Renovierungsarbeiten in Frage. Dies liegt daran, dass für jede Verbrauchsstelle, die Teil des Netzwerks sein soll, eine eigene Leitung gelegt werden muss.

Diese recht aufwändige Installation ist auch der Grund dafür, dass kabelgebundene Systeme vergleichsweise teuer sind. Andererseits punkten kabelgebundene Systeme durch eine sehr geringe Störanfälligkeit und eine sehr schnelle Übertragung der Daten.

Bei Funksystemen ist der Installationsaufwand geringer, zudem können auch Bestandgebäude ohne Weiteres mit Lösungen, die auf Funk basieren, ausgestattet werden. Allerdings sind Funksysteme mitunter anfälliger für Störungen. Neben kabelgebundenen und Funksystemen gibt es auch Systeme, die für die Datenübertragung auf die bereits vorhandenen Stromleitungen zurückgreifen. Bei diesen Systemen wird von “Powerline” gesprochen.

Allerdings sind Stromleitungen nicht in der Lage, so viele Daten zu übertragen wie speziell für diesen Zweck verlegte Kabel. Auch die Störanfälligkeit ist höher. Müssen die Daten über weite Strecken übertragen werden, scheiden solche Systeme deshalb aus. Möglich ist aber, die verschiedenen Systeme miteinander zu kombinieren und das Smart Home durch eine Kabel-Funk-Installation zu realisieren.

Wie sicher sind die Daten?

Ein Missbrauch der Daten, die mit der Haussteuerung zusammenhängen, lässt sich letztlich nie ganz ausschließen. Wie hoch das Risiko konkret ist, hängt von der Art und dem Umfang der Automatisierung ab. Je mehr Geräte zum Netzwerk gehören und über Funk oder das Internet gesteuert werden, desto größer ist die Gefahr, dass sich Dritte Zugriff auf die Daten verschaffen.

Um die Gefahr eines Datenmissbrauchs möglichst gering zu halten, ist es deshalb ratsam, darauf zu achten, dass sensible Daten im Haus verbleiben. Erfolgt die Haussteuerung im Haus selbst, statt von außen über eine App oder das Internet, entstehen so gut wie keine Angriffsflächen. Wichtig ist aber auch, dass sich der Hausbesitzer bei seinem Anbieter erkundigt, ob und in welchem Umfang dieser Daten speichert und auswertet.

Gleiches gilt für die Sicherheitsstandards. Gesetzlich vorgeschriebene Sicherungssysteme gibt es derzeit noch nicht. Einen Hinweis auf die geprüfte Sicherheit von einem Smart Home gibt allerdings das Siegel „VDE Informationssicherheit geprüft“, das der Verband der Elektrotechnik (VDE) vergibt.

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Ist das Smart Home mit einem externen Dienstleister wie beispielsweise einem Sicherheitsunternehmen oder einem Pflegedienst vernetzt, sollte sich der Hausbesitzer auch hier nach der Datensicherheit erkundigen und die Datenweitergabe an Dritte vertraglich ausschließen.

Was ist ein „Smart Meter“?

Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum intelligenten Haus besteht darin, dass die Geräte nicht nur miteinander vernetzt sind, sondern auch Informationen des Stromanbieters clever nutzen können.

In der Praxis würde das so aussehen: Ist der Strompreis momentan niedrig, leitet der Energieversorger diese Information an das Smart Home weiter. Dadurch sind die Zeitfenster bekannt, in denen stromintensive Geräte genutzt werden können. Für die Abrechnung käme dann ein sogenannter Smart Meter zum Einsatz. Beim Smart Meter handelt es sich um einen intelligenten Zähler, der in der Lage ist, verschiedene Tarife zu unterschiedlichen Zeiten zu erfassen.

Auf dem Markt sind schon jetzt Geräte erhältlich, die mit einem Smart Grid Ready-Standard ausgestattet sind. Smart Grid bedeutet übersetzt soviel wie intelligentes Netz, die technischen Voraussetzungen sind also vorhanden. Ob und wann die Energieversorger Strommarktinfos an den Endverbraucher weitergeben werden, ist derzeit aber noch unklar.

Auch was das Thema Datenschutz beim Smart Meter angeht, sind noch viele Fragen offen. Immerhin ist ein Missbrauch der Energieverbrauchsdaten grundsätzlich denkbar. Rechtliche Verordnungen durch den Gesetzgeber zu diesem Thema sind derzeit aber bereits in Arbeit.

Wie groß ist das Energieeinsparpotenzial bei einem Smart Home wirklich?

Insgesamt bietet ein Smart Home durchaus die Möglichkeit, Energie einzusparen. Eine pauschale Aussage dazu, wie hoch die Energieersparnis letztlich ausfällt, ist aber nicht möglich. Hier spielen nämlich mehrere Faktoren eine Rolle, darunter die Art und der Umfang des installierten Systems, die Gebäudegröße, die Baustanz und nicht zuletzt das persönliche Nutzungsverhalten.

Während durch die smarte Steuerung der Heizung recht viel Energie eingespart werden kann, ist das Energieeinsparpotenzial bei einer zentralen Steuerung der elektrischen Geräte eher überschaubar. Hier kommt es vor allem darauf an, dass die Geräte selbst möglichst wenig Energie verbrauchen.

Hinzu kommt, dass auch die Bedienelemente nicht ohne Energie auskommen. Erhält beispielsweise jeder Raum im Haus sein eigenes Touchpad, kann der Energieverbrauch unterm Strich sogar etwas höher ausfallen.

Wer installiert Smart Home-Lösungen?

Kabelgebundene Systeme und komplexe Funklösungen erfordern Fachwissen. Ein geeigneter Ansprechpartner kann ein Unternehmen im Bereich der Haustechnik oder ein Architekt sein, der Erfahrung mit der Planung von Smart Homes hat.

Auch ein Elektriker mit einer zertifizierten Qualifizierung für die Installation von Smart Home-Lösungen kann die Arbeiten übernehmen. Müssen die einzelnen Komponenten programmiert werden, ist ein sogenannter Gebäudesystemintegrator der richtige Mann für die Erstprogrammierung.

Einzellösungen und einfache Systeme kann der Hausbesitzer auch selbst installieren, wenn er über technisches Verständnis und handwerkliches Geschick verfügt. Mitunter sind solche Systeme auch schon fertig programmiert erhältlich, so dass der Hausbesitzer dann nur noch individuelle Einstellungen vornehmen muss.

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Karsten Peters, - Inhaber einer Medienagentur, Andrea Kumpak, - Projektmanagerin, David Tarmstedt, - Projektleiter und Tarek Mokcic, Consultant Projektmanagement, sowie Ferya & Christian Gülcan, Gründer, Unternehmer und auch Inhaber von 2 Medien- & Marketing-Agenturen mit fortlaufender Projektleitung intern & extern (Kunden), Redakteure und Betreiber dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Projektarbeiten, Berufen, Planungen, Projektmanagement, Weiterbildung und Entwicklung.

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