Die 4 Arten der Kommunikation, Teil 1

Die 4 Arten der Kommunikation, Teil 1

In der Projektarbeit ist die Kommunikation das A und O. Doch wir alle wissen, dass nicht nur die gesagten Worte entscheiden. Wie eine Botschaft wirklich beim Gegenüber ankommt, hängt genauso vom Tonfall, der Mimik und der Körpersprache ab. So kann zum Beispiel ein „Ja, klar!“ vieles bedeuten, angefangen bei Begeisterung über Ironie bis hin zu einem genervten Abwinken. Es zählt also nicht nur, was wir sagen, sondern vor allem, wie wir etwas sagen.

Anzeige

Die 4 Arten der Kommunikation, Teil 1

Tatsächlich werden vier Arten der Kommunikation voneinander unterschieden, nämlich die verbale, die nonverbale, die paraverbale und die extraverbale Kommunikation. In einem zweiteiligen Beitrag schauen wir uns diese Kommunikationsarten einmal näher an.

Außerdem erklären wir, wie sie zusammenwirken und warum sie alle von Bedeutung sind:

  1. Die verbale Kommunikation

Im Zusammenhang mit der Kommunikation denken wir in den meisten Fällen zuerst an gesprochene Worte. Genau das meint die verbale Kommunikation. Sie umfasst die Sprache als solche und ist das offensichtlichste Instrument, mit dem wir Informationen weitergeben und Überlegungen austauschen können.

Dabei schließt die verbale Kommunikation mehrere Komponenten ein:

  • Wortwahl: Je nach Zusammenhang können Wörter ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. „Lustig“ zum Beispiel kann witzig oder humorvoll bedeuten, aber auch ironisch oder sarkastisch gemeint sein.
  • Satzbau: Kurze, prägnante und aussagekräftige Formulierungen haben eine andere Wirkung als lange, verschachtelte und komplizierte Sätze.
  • Sprachstil: Der Sprachstil kann unter anderem förmlich, sehr sachlich, distanziert, locker, freundschaftlich oder emotional sein.
  • Mundart: Jede Region hat ihren Dialekt. Deshalb wird in Bayern anders gesprochen als in Sachsen oder Hamburg. Außerdem gibt es noch die Soziolekte. So unterscheidet sich etwa das sogenannte Beamtendeutsch von der Businesssprache oder dem Jugendslang.

Ein Beispiel

Angenommen, wir möchten jemandem etwas zeigen oder brauchen seine Hilfe. Dann können wir sagen „Könntest du mal kurz herkommen?“, „Komm mal bitte kurz her!“ oder „Komm her!“.

Während die erste Formulierung höflich und respektvoll klingt, ist die zweite Aussage schon deutlich direkter. Hier könnte auch eine Spur Ungeduld mitschwingen.

Der dritte Satz wiederum wirkt befehlend und könnte je nach Situation als unhöflich aufgefasst werden. Obwohl alle drei Sätze inhaltlich die gleiche Botschaft vermitteln, können sie durch die verwendeten Worte also eine ganz unterschiedliche Wirkung entfalten.

Die Bedeutung der verbalen Kommunikation

Wahrscheinlich hast du beim Lesen der drei Sätze aber ohnehin nicht nur die Wörter selbst, sondern auch den Tonfall und die Körpersprache im Kopf. Denn du würdest die Sätze automatisch unterschiedlich aussprechen.

Daran wird deutlich, dass es bei der Kommunikation eben nicht nur auf die Wortwahl ankommt.

Worte sind zwar sehr mächtig. Wie eine Botschaft rüberkommt, wird aber immer auch von den anderen Arten der Kommunikation beeinflusst. Je nachdem, wie du eine Aussage formulierst, also welche Wörter du verwendest, kannst du einen Inhalt in unterschiedlichen Formen vermitteln.

Trotzdem funktioniert verbale Kommunikation nicht für sich alleine. Stattdessen sind der Tonfall, die Mimik und die Gestik gewissermaßen die Untertitel, die unsere Worte begleiten und ihnen oft ihre eigentliche Bedeutung geben.

Die 4 Arten der Kommunikation, Teil 1 (1)

  1. Die nonverbale Kommunikation

Wir senden schon Signale aus, noch bevor wir ein Wort gesprochen haben. Das ist die nonverbale Kommunikation. Sie schließt alles ein, was wir ohne Worte sagen.

Dabei gehören verschiedene Formen der Verständigung dazu:

  • Mimik: Unser Gesichtsausdruck kann Bände sprechen. Während zum Beispiel ein Lächeln Freundlichkeit signalisiert, vermittelt ein Stirnrunzeln Unverständnis oder Skepsis.
  • Gestik: Auch unsere Gesten sagen etwas darüber aus, wie wir unserem Gesprächspartner begegnen. Offene Handflächen etwa stehen für Aufgeschlossenheit, verschränkte Arme für eine abwehrende Haltung. Fuchteln wir wild herum, zeigen wir je nach Kontext Hektik oder Entschlossenheit, während ein nervöses Spielen mit den Fingern Unsicherheit widerspiegelt.
  • Körperhaltung: Eine aufrechte Körperhaltung zeugt von Selbstbewusstsein. Sind wir hingegen gebeugt oder machen uns klein, wirken wir müde, gelangweilt oder unsicher.
  • Blickkontakt: Ein direkter Blickkontakt vermittelt Interesse, während ein ausweichender Blick Unsicherheit, Nervosität oder Desinteresse signalisiert.
  • Distanz: Auch die räumliche Distanz zum Gesprächspartner sagt viel aus. Je nachdem, ob wir einen Schritt näher treten oder einen Schritt zurück machen, entfaltet sich eine ganz andere Wirkung.

Ein Beispiel:

In einer Besprechung sagt ein Mitglied des Projektteams: „Ich finde den Vorschlag gut.“ Schaut die Person dabei in die Runde, lächelt und beugt sich etwas nach vorne, wirkt ihre Aussage glaubwürdig und echt.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Projekte und Murphys Gesetz, Teil 1

Lehnt sie sich hingegen zurück und verschränkt die Arme vor der Brust, ist sie vermutlich nicht ganz überzeugt, möchte das Meeting aber gerne zügig und ohne weitere Diskussionen beenden.

Schaut das Teammitglied vor sich auf den Tisch und ist sein Gesicht reglos, entsteht der Eindruck, es wäre unsicher oder gar nicht bei der Sache.

Die nonverbale Kommunikation bestimmt oft darüber, wie wir eine Aussage interpretieren. Studien haben gezeigt, dass die unausgesprochenen Signale oft sogar einen größeren Effekt haben als die eigentlichen Worte.

Die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation

Die Redewendung „Ein Blick sagt mehr als tausend Worte“ kommt nicht von ungefähr. Auf nonverbaler Ebene kommunizieren wir ständig, ob wir wollen oder nicht.

Auch wenn wir nichts sagen, kommunizieren wir durch unsere Blicke, unseren Gesichtsausdruck und unsere Körperhaltung. Ein Lächeln, ein aufmerksames Hinschauen, geballte Fäuste oder ein genervtes Augenrollen können eine Botschaft deshalb verstärken oder ins Gegenteil verkehren.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Anzeige

Thema: Die 4 Arten der Kommunikation, Teil 1

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


projekte99

Autoren Profil:
FB/Twitter

Veröffentlicht von

Autoren Profil:

Karsten Peters, - Inhaber einer Medienagentur, Andrea Kumpak, - Projektmanagerin, David Tarmstedt, - Projektleiter und Tarek Mokcic, Consultant Projektmanagement, sowie Ferya & Christian Gülcan, Gründer, Unternehmer und auch Inhaber von 2 Medien- & Marketing-Agenturen mit fortlaufender Projektleitung intern & extern (Kunden), Redakteure und Betreiber dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Projektarbeiten, Berufen, Planungen, Projektmanagement, Weiterbildung und Entwicklung.

Kommentar verfassen